Yashar Dzhafarov ist 20 Jahre alt und hat gerade sein zweites Lehrjahr als Zerspanungsmechaniker begonnen. Er ist einer von aktuell 23 Auszubildenden bei der Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz.
Ich komme aus der Ukraine und bin erst seit vier Jahren in Deutschland. Als ich mit 16 Jahren hierher gezogen bin, sprach ich überhaupt kein Deutsch. Ich hatte einen Hauptschulabschluss und bin zur Berufsschule gegangen. Später habe ich dann eine Sprachschule besucht. In Zeitz, nicht weit von Meuselwitz, habe ich an einer Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme teilgenommen. Der Beruf Zerspanungsmechaniker hat mir sehr gefallen. Dann bekam ich die Möglichkeit, ein zweiwöchiges Praktikum bei der Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz zu machen. Von der freien Ausbildungsstelle dort habe ich im Internet erfahren und mich sofort beworben.
Erst einmal wurde ein Einstellungstest gemacht. Den Test habe ich bestanden und wurde kurz darauf zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Als ich das Angebot bekam, meine Ausbildung bei Herkules Meuselwitz zu beginnen, habe ich sofort angenommen.
Ohne Mathe geht es nicht. Fast alles, was ich hier tue, hat mit Mathe zu tun. Man muss viel mit Tabellen arbeiten oder Formeln umstellen. Deutsch ist auch wichtig. Außerdem sollte man viel Motivation mitbringen und praktisch veranlagt sein. Man bekommt natürlich Unterstützung vom Ausbildungsleiter und von den Kollegen. In den ersten Monaten der Ausbildung lernen wir hier die praktischen Grundlagen wie das Feilen, Sägen, Biegen, Entgraten, Fügen, Bohren und Schweißen und den richtigen Umgang mit Werkzeugen und Mess- und Prüfmitteln. Als Zerspanungsmechaniker muss man alles können.
Wir sind vier bis sechs Wochen im Betrieb und haben dann zwei Wochen Blockunterricht in der Berufsschule. Da lernen wir alles, was wir für den Beruf wissen müssen. Manche Fächer sind ganz schön anspruchsvoll, Mathe und Steuerungstechnik zum Beispiel. Man muss sich anstrengen. Wir haben aber auch allgemeine Fächer wie Sport.
Hauptsächlich stellen wir Präzisionsteile aus verschiedenen Werkstoffen her. Dazu lernen wir auch CNC-Programmieren und wie man Fertigungszeichnungen liest. Ich bekomme morgens die Zeichnungen mit den Rohteilen und mache mich dann an meine Aufträge. Diese sind jeden Tag unterschiedlich: Gestern habe ich eine Gewindestange gedreht, heute fräse ich einen Rohrhalter.
Hier bauen wir große Werkzeugmaschinen, hauptsächlich Walzenschleifmaschinen und Drehmaschinen. Als Zerspanungsmechaniker ist man für die Bearbeitung der mechanischen Teile verantwortlich und bedient die Bearbeitungsmaschinen, die dabei zum Einsatz kommen.
Mir gefällt, dass wir im Team arbeiten. Die Arbeit ist interessant: Man sieht jeden Tag, wie aus Rohteilen, die nach nichts aussehen, nützliche Teile gefertigt werden.
Durch das Praktikum wusste ich ziemlich genau, was mich erwartet. Ein Praktikum zu machen würde ich jedem raten, der noch nicht ganz genau weiß, welcher Beruf zu ihm passt. Ich bin sehr zufrieden hier. Ich hoffe, dass ich meinen Abschluss mit guten Noten bestehe. Wenn ich das schaffe, werde ich vielleicht irgendwann einmal den Meister machen.
Steckbrief Ausbildung Zerspanungsmechaniker | |
Dauer: | 3,5 Jahre |
Berufsschule: | Johann-Friedrich-Pierer Schule in Altenburg |
Mögliche Weiterbildungen: | Techniker, Meister |